Schulzendorf

So ein Theater

Wer da der irrigen Ansicht ist, dass ein Hort lediglich dazu dient, die Kinder nach der Schule aufzubewahren, bis die Eltern sie abholen und ggf. noch die Erledigung der Hausaufgaben zu betreuen, der hat sich lange nicht mit der Arbeit eines Hortes bekannt gemacht. Aus aktuellem Anlass befragte die Redaktion die Leiterin des Projektes Anke Haacke.
Der Schulzendorfer Hort ist eine moderne Institution, die konzeptionell gut aufgestellt ist. Da wird mit den Kindern gekocht, Sport getrieben und der Wald erkundet. Die Kinder besuchen einmal wöchentlich die Bewohner im Seniorenheim „Wilhelm Busch“. Es wird im Chor gesungen und nicht zuletzt Theater gespielt. Über das Theater soll an dieser Stelle mal ausführlicher berichtet werden. Die Kinder tragen sich nach den Sommerferien für die Teilnahme an diesem Projekt ein. Das erste Stück wurde bereits 2001 aufgeführt. In den ersten beiden Jahren wurde noch viel improvisiert. Die Tradition der Theater spielenden Kinder geht aber schon weiter zurück und hat nun schon eine recht lange Tradition. Junge Menschen nutzten die Möglichkeiten der Butze bereits Ende der 90er Jahre dazu. Von Schülern der Gesamtschule wurden damals unter Leitung der Sozialarbeiterin die Stücke “Familie Glotze“ und „Linie S 46“ geschrieben und zur Aufführung gebracht.
Die Arbeit an den aktuellen Stücken beginnt jährlich Anfang Oktober mit der Ideensuche. Anke Haacke, seit 2014 Hortleiterin, leitet die AG von Anbeginn und schreibt seit 12 Jahren die Ideen der Kinder in Theaterstücken nieder. Im Frühjahr findet dann mit den 20 bis 30 Kindern der 1. bis 4. Klassen ein dreitägiger Workshop statt. Wichtig ist, dass die kleinen Persönlichkeiten sich in ihren Rollen wieder finden und besondere Fähigkeiten berücksichtigt werden, so Anke Haacke. Es wird wöchentlich im Hort am Stück gearbeitet. In einer abschließenden Theaterwoche, die auch in diesem Jahr wieder in der Butze stattgefunden hat, geht es in die heiße Phase. Die Kitakinder und die Mitschüler der Darstellerinnen und Darsteller sind die ersten Besucher und ganz sicher ein recht kritisches Publikum. Selbst Gastspiele im Wildauer Hort hat es mehrmals gegeben. Allerdings war der logistische Aufwand sehr groß. In einer Abendveranstaltung können dann die Eltern das Stück ansehen. 2017 nun schon zum 15. Mal erfolgt dann der große Auftritt für die Schulzendorfer Bevölkerung anlässlich des Osterbasares in der Patronatskirche. In diesem Jahr gibt es „ Hexen bringen Prinzen in Brautnot“. Was sich dahinter wohl verbirgt? Der Lohn für die viele Mühe der Kinder ist dann alljährlich nach den Osterferien „Eisessen satt“, wo es neben ganz viel Eis auch Urkunden für die Teilnehmer am Projekt gibt. Insgesamt eine tolle Sache, die durch Constanze Kozma seit vielen Jahren im tänzerischen Bereich Unterstützung findet. In diesem Jahr konnte sich das Team erstmalig über die Verstärkung durch Oliver Roho freuen, einem der drei männlichen Kollegen des Hortes.

 

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