20. März 2022, 9.00 Uhr am Sonntagmorgen in Schulzendorf, noch war alles ruhig.
Ich liebe diese Stille und machte mich mit dem Rad auf den Weg in die Butze. Denn bereits zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn müssen die Türen geöffnet werden, damit die Betreiber unserer Stammpuppenbühne Familie Tränkler, genügend Zeit haben alles vorzubereiten. Um 11.00 Uhr beginnt dann das Puppentheater für die großen und kleinen Gäste.
Doch mein erster Blick ging wie immer nach hinten, wo die Treffen der jungen Leute oft Spuren hinterlassen. Wie schon befürchte, sah es furchtbar aus. Papier, leeren Flaschen, Scherben und kaputte Bänke. Doch dann kam zu meiner Überraschung ein Moped auf den Hof gefahren und wider Erwarten kam es zu einem angenehmen Gespräch. Marcin (16) stellen sich mir vor und wir hatten ein gutes Gespräch. Ich bat ihn um Rücksichtnahme den erwarteten Gästen gegenüber. Da er mit der Situation, die auch vom Vorstand des KKS schon des Öfteren bemängelt wurde, ebenso unzufrieden war wie ich, schlug ich ihm vor etwas für Ordnung zu sorgen. Kurz darauf kamen Laurin, Muslim und Leo, alle 14 Jahre alt und Leandro( 12). Sie waren ebenfalls sehr offen und nach einer Stunde war der gröbste Schmutz beräumt. Das Beste an dem zufälligen Treffen aber war, dass wir einen Termin für eine Zusammenkunft zwischen mir, der Ex-Sozialarbeiterin und den Jugendlichen unter Einbezug von aktiven Eltern verabredet haben. Vielleicht gelingt es ja doch die Jugendlichen wie in früheren Jahren in die Vereinsarbeit einzubeziehen.
Von all dem unbeeindruckt eroberten die ersten Gäste die Butze. Für die Drillinge Frieda, Paul und Henri aus Schulzendorf war es das erste Puppentheater, das nicht von der großen Schwester Emilia zu Hause vorgeführt wurde. Begleitet wurden sie von Oma Gudrun und Mama Andrea, die die Butze schon vor über 25 Jahren als Schulklub kannten. Gebannt verfolgten die Kleinen gemeinsam mit vielen anderen kleinen und großen Gästen das Treiben vom „Kasper im Zauberwald“. Anfang September werden die Geschwister sicher wieder in die Butze, das Haus der Generationen kommen, wenn die Tränkler´s mit den Puppen spielen.
Vielleicht gelingt es ja bis dahin, das dann Jugendliche vor Ort sind und helfen für die Gäste die Stühle zu stellen. Ich bin gespannt, ob es demnächst wieder generationsübergreifende Vereinsarbeit geben wird, die gemeinsam für die Schulzendorfer Angebote unterbreiten.
Eure CONNI