Seit April 2013 treffen sich einige Schreibfreudige einmal im Monat in der Butze, um über ihre letzten, meißt themenbeorgen Werke zu sprechen. Wie nicht anders zu erwaren lautete das Thema im Dezember : „Weihnachten“ . Und so wurden von Heidi Roßa, Renate Kroll, Monika Schultgen-Hamann, Christian Rempel und Conni Gronau, die derzeit der Gruppe angehören die neusten Schöpfungen in entsprechender Athmosphäre zum Vortrag. Ein kleiner Vorgeschmack ist das Gedicht von Renate:
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Frohe Weihnacht
Der Kalender – unbestechlich – macht uns unzweideutig klar, es ist Weihnacht – ja, tatsächlich; fast vorbei das alte Jahr. Wo ist bloß die Zeit geblieben? Fing das Jahr nicht grad‘ erst an? Hat man nur die Zeit vertrieben, die man doch nicht halten kann? Sollten wir das Jahr sezieren? Ob man kurz nur Rückschau hält – ein paar Dinge revidieren, (?) die man längst in Frage stellt? Man war nicht so recht zufrieden mit sich und dem Weltgescheh´n, trotzdem – hat man sich entschieden, weiter seinen Mann zu steh´n. Berge kann man nicht versetzen – braucht nicht mehr das Rampenlicht und sich täglich abzuhetzen; man tut seine Bürgerpflicht. Blätter rieseln von den Bäumen, Ende ist noch nicht in Sicht; harkend gilt es, sie zu räumen – was uns Zeitvertreib verspricht. Aber wie die Dinge liegen, ist es allerhöchste Zeit, alles in den Griff zu kriegen, denn das Fest ist nicht mehr weit. Und wir wollen möglichst wissen, ob es im Dezember schneit; hält Frau Holle Bett und Kissen für das Schütteln schon bereit? Wird es weiße Weihnacht geben oder bleibt es herbstlich trist, wie wir es zur Zeit erleben? Ach, es ist halt, wie es ist. Frohe Weihnacht – frohe Weihnacht – klingt es bald von fern und nah; liebe Kinder gebet Obacht, denn der Weihnachtsmann ist da. Ich hab´ ihn schon kurz gesehen, als ich nachts am Fenster stand; er blieb vor dem Hause stehen – deshalb hab´ ich ihn erkannt. Er kennt keine Langeweile, schleppte keuchend huckepack und wie immer – stets in Eile – für uns den Geschenkesack, angefüllt mit Köstlichkeiten, Büchern, Plüschies, einem Scheck, um uns Freude zu bereiten; und so ist es Sinn und Zweck, selbst Geschenke aufzutürmen, denn der Rauschebart allein kann nicht die Geschäfte stürmen – ein paar Helfer müssen sein. Und die Scheckbedachten müssen nunmehr schnellstens in die Spur – Ausschau halten nach Genüssen bei der Selbstbedienungstour,- sich durch Menschenmassen winden, seh´n, dass man die Kurve kriegt, um was Passendes zu finden, das dann unterm Bäumchen liegt. Ich selbst muss mich gleichfalls sputen, bin noch nicht empfangsbereit; – Keulen fehlen noch von Puten und manch andre Kleinigkeit. Und das alle Jahre wieder – froh erwartet – heiß ersehnt – Weihnachtskerzen, Weihnachtslieder; – dann wird sich zurückgelehnt, um vom Fest sich zu erholen, was er nun in Ruhe kann; Zeit, um Stiefel zu besohlen – hat er dann – der Weihnachtsmann. (Rente Kroll, 2013, 945 weih13)[/author]