Nicht nur die Maler haben einen festen Platz in der Butze. Beiläufig im Gespräch während des Treffens der Malgruppe hatten Conni und Heidi herausgefunden, dass beide auch ein anderes gemeinsames Hobby pflegen, sie schreiben gern Gedichte. Und so wurde schnell beschlossen, sich dazu mal auszutauschen. Renate Kroll, durch viele Lesungen bekannt und deren Mann Dieter wurden angesprochen und sagten sogleich zu, obwohl Renate bei Weitem kein Neuling mehr ist. Von Ihr gibt es bereits 3 Bücher.
Monika Schultgen-Hamann, die bisher nur Geschichten geschrieben hatte, die jetzt auch als Buch erschienen sind, wurde auch mit ins Boot geholt.
Gemeinsam gründeten sie im Februar 2013 den Poetenclub im Kultur Klub Schulzendorf. Seit einem Jahr treffen sich nun die Dichterlinge immer am zweiten Donnerstag im Monat, um ihre neuen Werke vorzustellen, und mit Hilfe der Anderen immer besser zu werden. So ist so manches Vorzeigbares entstanden. Im August 2013 gab es im Rahmen einer Vernissage mit Werken unserer Maler auch eine kleine Lesung. Die Gedichte kamen gut an. Hier mal eine Kostprobe. Das nicht ganz ernst gemeinte Werk beschäftigt sich mit dem allseits bekannten Thema Brille und wurde von Heidi Roßa geschrieben.[author] [author_image timthumb=’on‘]https://kultur-klub-schulzendorf.de/wp-content/uploads/2014/01/Heidi-14.jpg[/author_image]
Fluch oder Segen?
Wer öfter gegen Mauern rennt,
und seine Freunde nicht erkennt,
den Wald vor Bäumen nicht mehr sieht,
der will, dass irgendwas geschieht.
Man könnte sich ‚ne Auszeit nehmen,
sich seines eignen Zustands schämen,
sich ganz versenken in der Stille.
Doch manchmal hilft schon eine Brille.
Es gibt sie in sehr großer Zahl.
Und wer die Wahl hat, hat die Qual.
Und wie man mittlerweile weiß,
hat auch das Ganze seinen Preis.
Mit Sorgfalt wählt man sie drum aus.
Trägt auf der Nase sie nach Haus’.
Doch will man in den Spiegel schau’n
Dann schlägt es zu, das nackte Grau’n.
Bis jetzt fand man sich gut erhalten.
Der Hals der hatte keine Falten,
die Stirn war glatt, die Augen klar,
Das Alter war fast unsichtbar.
Die Wohnung ohne Putzbedarf.
Das war einmal, jetzt sieht man scharf!
Und da platzt jede Illusion.
Jawoll, das hat man nun davon.
Die Brille unbarmherzig klar,
zeigt wie es ist, und nicht wie’s war.
Da hilft kein Jammern und kein Stöhnen.
Man muss sich wohl daran gewöhnen.
Ach Brille! Soll man sie verfluchen?
(Zumal – man muss sie ständig suchen.)
Doch ——-lieber Wirklichkeiten sichten,
als auf den Durchblick ganz verzichten.
Heidi Roßa[/author]
Sollte jetzt jemand Lust bekommen haben sich dem Club anzuschließen – nur zu ! ! !
Heidi Roßa und die anderen Poeten laden alle Verseschmiede, Wortjongleure und Geschichtenerfinder herzlich ein.
Übrigens, auch in diesem Jahr wird es wieder eine gemeinsame Veranstaltung mit den Malern geben. Der Termin steht noch nicht fest. Wer aber vorher schon mal Lust hat von den Autoren etwas zu lesen, kann eines der Bücher gern für eine Schutzgebühr erwerben. Der nächste Treff ist der 13. Februar um 15.30 Uhr in der Butze und dann geht es um Jubiläen.